Heute kam die Strom-Abschlussrechnung für Berlin. Die Käuferin hat nun endlich auch die Grundsteuer für dieses Jahr an mich bezahlt. Sie scheint nun wieder liquide zu sein. Stück für Stück erledigen sich jetzt noch die letzten Berliner Reste. Nachher mache ich mal noch den Berliner Anwohnerparken-Aufkleber von Walli ab.
Kategorie: Wohnungsverkauf (Seite 1 von 2)
Ade… , Berlin.







RBB24.de, 26. Mai 2023„Polizei registriert mehr nächtliche Angriffe und Drohungen gegen Frauen“
Polizeiangaben laut rbb24.de:
- Im Jahr 2022 wurden 4210 Frauen Opfer von Körperverletzungen, Drohungen, Nötigung, Sexualdelikten und Raubüberfällen. Das sind nur die Straftaten, die zwischen 19:00 Uhr abends und 6:00 Uhr abends erfasst wurden.
- Im ÖPNV – auch Bahnhöfe, Bushaltestellen – waren es 607 Straftaten; 2021 waren es noch 520
- Die Polizei geht von einem Dunkelfeld aus
- Die Polizei hält es für möglich, dass die steigenden Zahlen mit dem Zuzug vieler jungen Menschen zu tun hat, die abends und nachts mehr ausgehen. Möglich sei auch, dass mehr angezeigt wird. Denkbar sei auch, dass schlicht mehrAngriffe auf Frauen erfolgt seien (Ach…!?).
Im nächsten Jahr werden in der Statistik nicht auftauchen, meine zwei Erlebnisse am Ku´damm. Und das Erlebnis einer Wohnungsinteressentin bei uns in der Straße. Alles am helllichten Tag,
Zum einen wie mich ein Mitglied einer türkisch-arabischen (?) Jungsgruppe als „Hure“ beschimpfte – weil er gar nicht und ich nur zur Hälfte auf die Seite ausgewichen bin – so dass wir aneindergerempelt sind. Ich bin stehen geblieben, habe sie angeschaut und gelacht – sie blieben stehen und diskutierten. Letztlich gingen sie weiter – hätte auch anders ausgehen können.
Zum anderen, wie mir ein Russe (?) – der offensichtlich auch der Ansicht war, dass Frauen auf die Seite springen müssen, wenn er quer über den Ku ´damm schreitet – eine Plastikflasche auf den Kopf trommelte.
Eine Interessentin für unsere Wohnung erzählte mir, wie sie bei uns in der Geisbergstraße als „dreckige Asylantin“ und gleichfalls als „Hure“ beschimpft wurde – von einem ziemlich sicher deutschen Mann. Die Interessentin: alevitische Türkin („ich habe in der Türkei mit Erdogan keine Heimat in die ich zurückkehren kann, und hier weiß ich es nicht mehr“), Giffey-wählendes-CDU-Mitglied („eine Partei mit Merz wähle ich nicht“), seit 20 Jahren selbständig mit einem Reinigungsunternehmen, in dem „fast alle Nationen der Welt arbeiten“. Wir führten ein interessantes Gespräch über die Integrationspolitik („die sollen erst arbeiten und dann Deutschkurse parallel machen“). Sie sprach über ihre Mitarbeiter aus islamischen Länder, die nicht mit einer emanzipierten Frau als Chefin umgehen können. Die Interessentin, eine kleine Frau mit draller Figur, die sich gerne bunt kleidet (ich sehe sie jetzt manchmal vom Fenster aus in orange und pink auf der Straße leuchten) zeigte mir wie sie sich vor ihnen aufbaut: Arme in der Hüfte, Busen raus („Hast du ein Problem?“) – um sie mit ihren Reizen zu irritieren und so in ihre Schranken zu weisen. Das scheint zu funktionieren. Zumindest bei ihr.
Astrid telefonierte mit unserem Hausmeister-Miteigentümer aus dem Nachbarhaus. Er hat den Schlüssel für die Stromzähler und wir müssen Montagabend (29.5.) noch Strom ablesen. Er findet es sehr schade, dass wir ausziehen. Wir hätten uns ja auch immer mit um das Haus gekümmert. Die Hausgemeinschaft sei inzwischen fürchterlich (wortwörtlich!), besonders die zwei Herren unten (der dauergiessende Nachbar + Gatte). Genauer äußert sich der Hausmeister-Miteigentümer nicht. Und ich weiss auch gar nicht, ob ich es wissen möchte. Ich bin schockiert über sein „fürchterlich“. Ja, es war früher besser. Da gabe es auch noch jedes Jahr ein Hoffest. Und ich dachte immer, die anderen würden sich gut verstehen – nur wir wären etwas außen vor, weil wir ja nur selten da sind. Nach der letzten Eigentümerversammlung hatte ich sigar ein sehr gutes Gefühl.
Ein Teil von mir hat die Wohnung schon lange (auch) als Belastung empfunden – wegen der mir zunehmend fremder werdenden Hausgemeinschaft im Nachbarhaus. Auch wenn es außer der Giesserei nichts Konkretes gab. Aber vielleicht reicht das in Zeiten des Klimawandels für unüberbrückbare Gegensätze.


Und wir wären in der Lietzenburger im 14. Stock gelandet. Blick Richtung Westen. Unsere Gäste hätten wir nicht durch die Stadt führen müssen, sondern alles bei Kaffee und Kuchen vom Balkon aus gezeigt. An Silvester hätte sich nie die Frage gestellt, wo gefeiert wird. Dennoch bin ich heute sehr froh, dass es mit dieser Wohnung nicht geklappt hat.
Letztlich war es eine sehr seltsame Geschichte. Wir waren die ersten Interessentinnen für die Wohnung und sagten sofort zu. Der Kaufvertrag sollte im Laufe des nächsten Tages per Mail kommen, der Notartermin dann wegen gesetzlicher Fristen erst 2 Wochen später sein.
Als der Vertrag zwei Tage später noch nicht da war, rief Astrid bei dem Verkaufsbüro des Landes Berlin an. Dort wurde Astrid gesagt, die Wohnung sei schon verkauft. Wir nahmen dann nochmal direkt mit dem Vermittler Kontakt auf, der nicht weniger überrascht und entsetzt war, als wir: er kläre das. Er hat sich später nie wirklich geäußert, was da passiert ist. Doch ich habe ihn heute noch im Ohr: „Das habe ich noch nicht erlebt. Die nächste Wohnung ist Ihre. Das verspreche ich Ihnen.“
Ich habe einige Korruptionsbekämpfungsstellen über diese Erfahrung informiert, doch keine fühlte sich zuständig bzw. wollte eine mögliche Korruption erkennen – es ging ja um das Land Berlin. Vielleicht hat es aber doch etwas geholfen, dass wir letztlich unsere Wohnung bekamen.
Der Vermittler hat sein Versprechen wahr gemacht und ich bin ihm heute noch zutiefst dankbar. Als ich mal wieder bei ihm nachhakte, meinte er, ja, er hätte da was reinbekommen. Die Wohnung sei aber viel größer und teurer als die im Hochhaus – sie war aber gerade noch in unserem Budget. Er maile uns die Unterlagen. Ich sagte ihm schon gleich am Telefon zu, dass wir die Wohnung kaufen würden – unbesehen. Astrid nörgelte noch etwas wegen des fehlenden Balkons und des von Außen so hässlichen Hauses. Doch es gab letztlich keine Alternative. Ich hatte die Schnauze voll von teuren, anstrengenden Zwischenmieten und dem Haifischbecken „Immobilienmarkt“. Es war die Zeit, in der sich der Markt für Miet- und Eigentumswohnungen gleichermaßen zugespitzt hatte. Nur bis zu uns war das nicht durchgekommen.
Unsere Wohnung war die letzte landeseigene, somit bezahlbare Wohnung, die hier im Kiez direkt vom Land Berlin verkauft wurde.
Die 5-köpfige arabische Familie, die in der Wohnung, damals noch Sozialwohnung, lebte, hatte ihren Mietvertrag aus freien Stücken gekündigt. Ein Kaufangebot des Landes Berlin zunächst abgelehnt, dann versucht zu handeln – was bei dem Kaufpreis wirklich dreist war. So bekamen wir den Zuschlag.
Einer der Söhne, der inzwischen in Immobilien macht, tauchte bei uns als Kaufinteressent auf. Er schrieb uns nach der Besichtigung:
„… inzwischen habe ich mit meinen Finanzierungsberatern sprechen können. Vorbehaltlich einer finalen Bewertung durch die Bank und der positiven Prüfung sämtlicher Einzelheiten im Hinblick auf Instandhaltungsrücklage/-maßnahmen und eventuelle Rückstände bzw. Sonderumlagen, würde ich im weiteren Verlauf gerne ein Angebot abgeben. Nach erster Erkenntnis wird mein Angebot unter 600.000€ liegen. Grund dafür ist der Wert im Hinblick auf aktuelle Finanzierungskonditionen und die Eigenheiten der Wohnung im direkten Vergleich zu historischen Verkaufspreisen im Haus und gegenwärtigen Marktpreisen. Letztendlich werden ein Wertgutachten sowie die Kostenschätzung hinsichtlich Abriss und Renovierung über die genaue Höhe der Angebotssumme entscheiden, da die Wohnung doch recht individuell gestaltet ist.
Mail von Herrn T.
An anderer Stelle erwähnte er noch lobend, dass wenigstens die Lage und der Ausblick der Wohnung gleich geblieben sei. Wir wiesen sein angekündigtes Angebot zurück, bevor er es machen konnte…









Es wäre sicher ein Aufwand gewesen, den alten Zustand der Wohnung wiederherzustellen: alles völlig verdreckt und abgewohnt, in den Toiletten zentimeterdick Urinstein gegen den auch literweise Clorix samt Hammer&Meisel nicht ankamen, vergilbter PVC-Boden und manch anderes Highlight, das wir wohl zu seinem Bedauern wegrenoviert hatten…
Eine Nachbarin, der wir von dem Interessenten erzählten, war sehr erleichtert, dass aus der Familie niemand wieder einziehen würde. Sie kannte sie noch von früher und meinte, ihr seien noch nie so unverschämte Menschen begegnet. Und sie ist eine wirklich freundliche, ältere, jüdische Dame.
Und im Haus kursierte schon bei unserem Einzug das Gerücht, dass der Vater, ein Zahnarzt, damals ausziehen wollte, um seine Söhne vor den schwulen Gefahren in der Nachbarschaft und einem jüdischem Einfluss zu schützen. Mich würde eigentlich nur interessieren, wie wohl die Praxis des Vaters aussah. Und was der Sohn in unserer Wohnung abreißen wollte. Und aus reiner Neugier, ob es wohl in der nächsten Generation jemand schafft, endlich die Wohnung zu kaufen. Der Sohn hat ja behauptet, seit 10 Jahren auf nichts anderes zu warten…
Jetzt steht er fest: 30.05.2023,10:30 Uhr. Ich hoffe mit den gemieteten Umzugshelfern usw. läuft alles wie geplant, die Wohnung ist rechtzeitig leer und wir haben noch ein wenig Ruhe, um uns von ihr zu verabschieden.
Im Sommer gießen die beiden für die Gärten zuständigen Nachbarn oft stundenlang um die Wette. Besonders gerne auch, wenn Regen angesagt ist und es schon tröpfelt. Die Blumenbeete, die ans Nebenhaus angrenzen, vor einigen Jahren sogar so stark, dass die Nachbarn feuchte Keller bekamen.
Heute ist wieder so ein Tag. Es zischt und sprüht von allen Seiten – vor dem Haus und im Hinterhof. Ich mache die Fenster zu, damit ich mich nicht ununterbrochen über diese Wasserverschwendung aufrege.
Jede Einmischung in die Gartenpflege ist unerwünscht und wird mit tuntigem Gezicke quittiert. „Die Hortensien sind so schön und brauchen halt viel Wasser.“ Der Hinweis auf Alternativen zwecklos. „Dann sollen es halt andere machen.“ Ich hatte mich schon angeboten zu unterstützen und mir eine Abfuhr geholt. Und zu allem Überfluss folgen dann noch regelmäßig endlose Diskussionen auf der Eigentümerversammlung.
Und während auf unserem Grundstück auch die Wege großzügig mit Wasser versorgt werden, vertrocknen direkt vor uns am Straßenrand zwei Bäume aus. Viele Anwohner gießen „ihre“ Bäume am Straßenrand mit Gießkannen oder kaufen Wasserspender. Das Land Berlin bittet die Menschen sogar darum. Doch als Astrid letzten Sommer den Gartenschlauch nahm, um mal die zwei Bäume am Straßenrand zu gießen, kam sofort der Nachbar angerannt und beklagte die unnötige Wasserverschwendung…

