… keines mehr? Oder erst recht!

Kategorie: Leben in der Provinz (Seite 2 von 2)

Alle Absperrungen sind weg – Bautag 27

Astrid ruft kurz nach 9 beim Amtsleiter Verkehr in TBB an. Nein, wir können noch nicht anfangen, den Kran aufzubauen. Er wartet noch auf die Zustimmung der Polizei. Welche Polizei das nun ist, ist mir nicht klar – das Verkehrsamt ist ja auch Sicherheitsbehörde. Wenn es nur irgendwie gut geht… die Bauarbeiter haben jedenfalls noch Arbeit gefunden um die Zeit zu überbrücken. Es geht langsam weiter.

In der Nacht wurden alle Straßenabsperrungen und -schilder geklaut. Nicht nur bei uns, sondern auch an der Brandruine. Ein (weiterer?) besorgter Bürger, der seine Freiheit liebt und sie nicht durch staatlich angeordnete Schilder (und vermutlich auch Masken) verteidigen will? Wozu klaut jemand Absperrungen und Schilder? Und irgendwie seltsam, dass es niemand bemerkt hat. Die Polizei wird vermutlich nicht mehr tun (können) als den Diebstahl aufzunehmen. Diese Aktion nimmt mir wieder ein Stück der Illusion vom friedvollen Landleben.

Der Walzenbach Zimmermann schickt den unterschriebenen Vertrag. Ein Lichtblick heute. Doch wieder eine Bürgschaft – dabei zerren wir uns mit der ING noch wegen der für den Rohbauer rum…. Die ING hat zumindest ein Avalkonto angelegt, aber nichts schriftlich dazu mitgeteilt. Auch auf die angekündigte Auszahlung der einbehaltenen Kaufpreiszahlung warten wir noch. Ich bin genervt. Doch wir müssen ja nun noch einige Jahre mit der ING auskommen. Sie hat uns in der Hand – ich muss mich zusammenreißen. Gerade teilt mir die ING per mail noch mit „Wir haben Neuigkeiten für Sie“. Mir ist erst morgen wieder nach ING-Neuigkeiten.

Zwei Fensterbauer haben nun Angebote geschickt. Die Preise liegen 40% über der Budgetplanung. Noch ein deutlich 6-stelliger Posten. Glas zählt zur energieintensiven Industrie, wenn erstmal überall Windräder stehen oder Söder die Atomkraftwerke wieder angeschaltet hat, wird es sicher wieder günstiger. So lange können wir aber nicht warten. Da müssen wir nun durch. Unser Bauleiter hat die Fensterbauer gebeten, ihre Angebote auf Einsparpotential zu prüfen.

Zum Trost habe ich mir heute den FireGlobe von Eva Solo gekauft, um den ich schon lange kreise. Jetzt als Auslaufmodell außerordentlich reduziert.

Und: Wir werden weiter bei Ebay, das jetzt nur noch Kleinanzeigen heißt, einstellen. Einnahmen heute: 10.- Euro für den Verkauf von Astrids Campinghängematte. Ich denke regelmäßig an unseren Architekten der mal sinngemäß meinte, nur weil wir beim Bauen mit immensen Beträgen um uns werfen, wäre es trotzdem angebracht weiterhin die Preise bei Tomaten zu vergleichen. Kleinvieh macht auch Mist. Wir bleiben dran.

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Damit können wir uns nicht rausreden…

Hoffnung für die Vollsperrung

Astrid telefoniert mit der Gemeinde und dem Landratsamt. Beide haben nochmal mit der Nachbarin gesprochen.
Die Gemeindemitarbeiterin deutet an, dass die Nachbarin uns alle gegeneinander ausspielt. Das gibt eine lustige Nachbarschaft.

Der Amtsleiter Verkehr beim LRA bereitet die Vollsperrung vor, möchte aber noch nichts versprechen. Er möchte noch das mit der Feuerwehr geklärt haben. Die Gemeinde hat schon vorgearbeitet. Die Feuerwehr ist informiert. Seltsam, dass ich mich erst daran erinnert habe, dass ich beim LRA in TBB Referendariat gemacht habe. Erst in einer seltsamen Abteilung, die mir noch seltsamere Aufgaben gab – ich erinnere mich an eine komplexe namensrechtliche Entscheidung, dann was mit Steuern. Da habe ich um Versetzung gebeten. Ich kam (zur Strafe?) ins Baureferat. Die Chefin galt dort als sehr schwierig und war gefürchtet. Ich bin sehr gut mit ihr ausgekommen – sie ist jetzt nicht mehr da. Viellicht wäre sie schon gegen die Brandruine gegenüber der Nachbarin M aktiv geworden, hätte die Gefahrenquelle mit Ersatzvornahme beseitigt. Damit hätte sie sich bestimmt an vielen Stellen noch etwas unbeliebter gemacht. So hat nun auch unser Rohbauer bereits auf zwei Ausschreibungen zur Absicherung der Brandruine ein Angebot abgegeben, doch es ist nichts passiert…

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Wenn ich Königin von Deutschland wär….

An der Baustelle wurde lt. Bauleiter heute doch ein wenig gearbeitet. Am Freitag sind sie wegen des heftigen Regens nicht ganz fertig geworden.

Bautag 23: Der Kran wird nicht aufgebaut

Das Nadelöhr heißt Mechthild. Das Nadelöhr durch das unsere Vollsperrung nicht konmt. Es ist wohl nicht das Landratsamt (mit dessen Amtsleiter für Verkehrswesen, sich Astrid am Telefon angebrüllt hat, und ich dabei im Hintergrund Angst um unsere Baugenehmigung bekam) und auch nicht unsere Gemeinde. Es ist die Nachbarin M.. Sie hält alle auf Trab. Wegen eines Brandes vor ca. einem 3/4 Jahr ist die Straße rechts von ihr nach oben wegen Abrutschgefahr gesperrt worden – es gibt nur einen Durchgang für Fußgänger. Und nun wollen wir die Straße von unten her vollständig sperren, damit der Kran da stehen kann. Das passt ihr nicht. Begeistert wäre sicher niemand… Sie telefoniert nun alle durch Gemeinde, Landratsamt, Astrid und bequatscht die Bauarbeiter vor Ort. Und betont unentwegt, dass sie unserem Bau ja nicht im Wege stehen will, aber der Kran stört sie doch… Für uns bedeutet die fehlende Vollsperrung in jedem Fall eine Bauverzögerung und mind. 10.000 € mehr für Umplanungen, zusätzliche Bauarbeiten usw.

Erst war das Problem, dass sie mit dem Auto nicht durchfahren kann. Das Angebot der Handwerker, ihre Einkäufe usw. zu ihr nach oben zu tragen, lehnt sie grundsätzlich ab. Sie möchte keine Hilfe annehmen, jetzt wo ihre Schulter wieder gesund ist.

Das nächste Argument war, dass sie ihr Garage nicht mehr vermieten kann. Letztlich hat sich herausgestellt, dass die Garage von ihrem Bruder genutzt wird.

Dann kam, dass ja kein Notarztwagen mehr durchfahren könne. Das würde aber auch nicht gehen, wenn wir weiter nur eine Teilsperrung haben.

Dann kam, dass sie ihre Söhne fragen muss, weil die ja Miteigentümer sind. Die wohnen allerdings nicht im Haus…

Dann kam, dass ja die Feuerwehr nicht zu ihr durchkommt. Die kommt aber bei uns auch bei einer Teilsperrung nicht durch und müßte im Notfall oben die Sperrung an der Brandruine wegschieben. M hat wohl große Angst, dass es auch in ihrem Haus brennt. Die Schwierigkeit beim Löschen, wäre allerdings nicht unsere Vollsperrung, sondern dass das Haus sehr weit oben gebaut ist… Daran können wir nichts ändern…

Zuletzt kam nun, dass die Versicherung vielleicht nicht bezahlen würde, wenn sie der Vollsperrung zustimmt und es bei ihr brennt…

Und der unentwegt wie Xi Jingping lächelnde Bruder verwies noch auf die viel zu kurzen Drehleitern der Feuerwehren – für die nur weder unser Kran noch eine Vollsperrung etwas kann. Der Bruder hat mich richtig aggressiv gemacht – er lächelt sicher auch noch während er jemandem ein Messer in den Rücken sticht…

Was nun als nächstes kommt, bleibt abzuwarten. Wir wollten es am Freitag nicht mehr hören. M möchte ja unserem Bau nicht im Wege stehen…

Nicht nur wir, sondern auch die Gemeinde und das Landratsamt haben offensichtlich keine Energie mehr für diese Art von Gesprächen. Mich ärgert nicht, dass sie die Vollsperrung nicht will, sondern, dass sie es nicht zugibt und mit immer neuen Ausreden kommt. Am Montag wird das Landratsamt entscheiden, ob es ihre bedingte schriftliche Zustimmung akzeptiert. Die Gemeinde hat eine Mediation bzw. gemeinsames Gespräch vorgeschlagen.

Schön ist, dass wir nun mal unsere Bauarbeiter kurz kennengelernt und ihnen Brötchen und Wurst vorbeigebracht haben. Es war nette Typen und wir haben einen guten Eindruck.

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Das eigentliche Problem von M kennen wir nicht und können wir auch nicht lösen…

Heizkörper

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Heute unter 30 Grad – Zeit für Heizkörper…

Vielleicht doch: Born to be wild…

Vielleicht noch nicht gleich nach der heutigen ersten Fahrstunde, aber irgendwann später. Der Fahrlehrer war freundlich und meinte, er hätte sich bei mir im Auto gut gefühlt – das wäre sehr wichtig.

Das Auto war ein knallrotes Audi-Geschoss. A3? Sortcoupe? Sehr unübersichtlich, ohne Handbremse – nur mit einem Knopf als Parkstop. Mit 6 Gängen – wenn die Walli das hätte… Und auf der Bundesstraße bin ich immerhin schon fast 100 gefahren. Vielleicht macht mir Autofahren ja irgendwann doch Spaß… Tempo 30 überall fände ich klasse!

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Besorgte Bürger

Schon beim letzten Besuch (Bautag 11) erzählte die Nachbarin M, dass gleich zu Baubeginn die Polizei an unserer Baustelle war. Ein „besorgter Bürger“ hatte wohl beim Landratsam nachgefragt, ob es denn überhaupt eine Baugenehmigung gibt und dass ein „A“ (was auch immer das bedeutet…) am LKW, der den Aushub wegfuhr. Das Landratsamt hat dann die Polizei geschickt, um das alles zu prüfen.

Letzte Woche hat Astrid dann an verschiedenen Stellen beim Landratsam angerufen. Wer denn der besorgte Bürger ist, konnte sie erwartungsgemäß nicht herausfinden. Das Bauamt konnte die Unterstellung zum roten Punkt schnell entkräften, doch das Umweltamt ging dann dem Verdacht nach, dass irgendwelche vergiftete Erde illegal verschoben wird – von einem seit 70 Jahren stillgelegten Weinberg mitten im Ort zur Obstwiese eines Nachbarn. Das Bauamt meinte, sie würden erst den Polizeibericht abwarten, sie könnten uns noch nichts sagen. Und sie müssten jeder Anzeige, selbst wenn sie anonym ist, nachgehen. Eine Prüfung, ob die Anzeige Sinn macht oder ein besorgter Bürger lediglich anderen das Leben schwermachen möchte, erfolgt offensichtlich nicht…. Wir haben uns überlegt Akteneinsicht zu nehmen, doch warten jetzt erstmal ab, ob noch was kommt. Blöd natürlich, dass der Rohbauer tatsächlich das „A“ nicht auf seinen LKW geklebt hat, und er womöglich noch eine Strafe zahlen muss. Vielleicht hat ihn die Polizei auch nur verwarnt.

Heute nun sprach Astrid mit unserem Nachbarn Herrn U über den Polizeieinsatz. Er meinte, den Polizisten sei die Aktion sichtbar unangenehm gewesen. Auch weiß wohl niemand, wer der besorgte Bürger ist. Vielleicht möchte es uns auch niemand sagen, uns schonen… Herr U deutete an, dass es wohl auch daran liegen könne, dass wir ein „lesbisches Paar“ sind. Das fürchte ich auch. Natürlich bleiben wir auch in der Provinz nicht vor der zunehmenden Ablehnung und Intoleranz verschont. Allerdings hat ein besorgter Bürger (derselbe?) auch die Nachbarin M bei der Polizei angezeigt, weil sie eine Absperrung weiter oben in der Straße etwas zur Seite schob um durchfahren zu können… Vielleicht ein besorgter Bürger, der ein Problem mit Frauen generell hat? Macht es nicht wirklich besser. Astrid hat nun mal bei den verschiedenen Nachbarn angedeutet, dass wir Juristinnen sind. Vielleicht nimmt sich der besorgte Bürger jetzt etwas zurück, oder er legt erst richtig los…. Interessant finde ich nun, dass es der zweite Nachbar ist, der uns konkret auf unsere Beziehung anspricht. Und vielleicht tauchen ja irgendwo dann auch noch von irgendwo ein paar Frauen- oder Männerpaare auf. Dass sich hier alles schnell rumspricht, kann ja auch gute Seiten haben!

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