… keines mehr? Oder erst recht!

Kategorie: Berlin (Seite 4 von 9)

Sehnsucht…

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Noch 1 Tag zum Packen

Das meistbewunderte Teil in der Wohnung. Auch die Köuferin hat sich bei Ligne Roset nach dem Designstück erkundigt – und erhielt bestätigt, dass es nicht mehr erhältlich ist. Astrid gibt es nicht her….
Jetzt ist sie weg. Wir bald auch. Unsere Fahne ist eingeholt.

Notes of Leaving…

Wahlen in der Türkei. Erdogan wird wieder am Ku‘ damm gefeiert. Hupen und Motoren tönen bis zu uns. Lauter als bei einer WM. Vorne am Haus ungewöhnlich viel Verkehr. Sie nutzen die Straße hier zum Drehen. Warum hier? Warum nicht in Neukölln oder Kreuzberg?

Bei den letzten Türkei-Wahlen kam ich mit der U-Bahn von irgendwo zurück, stieg am Wittenbergplatz aus und war mittendrin in diesem Wahnsinn. Es rasten große, schwarze Autos mit riesigen Türkeifahnen an mir vorbei. Jubel, Geschrei, Hupen. Von überall strömten Menschen zum Ku’damm. Frauen mit Kopftüchern. Männer und Frauen mit Türkei-Fahnen. Ausnahmezustand. Der Ku’damm fest in türkischer Ergoganhand. Keine deutsche Polizei weit und breit.
Ich konnte nicht fassen, was hier vor sich geht, bleibe stehen. Ein Mann vom italienischen Eis-Pizza-Imbiss spricht mich an. „Was ist hier los? Warum lassen die Deutschen das zu? Ich lebe seit 30 Jahren in Deutschland und würde das nie machen. Und bei der WM bin ich immer für Deutschland, wenn Italien nicht spielt.“

Ich kann es ihm nicht erklären. Sage ihm, dass es mir Angst macht. Die türkische, triumphierende Euphorie und der deutsche Umgang damit. Dass ich aus Berlin weggehen werde. Er schüttelt den Kopf, geht zurück in seinem Imbiss. Meiner mutig bunten Wohnungsinteressentin ist ihre alte Heimat heute nochmal weiter weggerutscht.

Notes of Leaving…

„Angriff in Karl-Marx-Straße – Zehn maskierte überfallen Neuköllner Bar“

Rbb24.de, 28.5.2023

Und wie immer entkommen die Täter unerkannt. Und keine Angabe um welche Art Bar es sich handelt…

Bei uns in der Straße sitzen in der Pizzeria, die 24 Stunden geöffnet hat, immer düstere Männercliquen -mal sprechen sie italienisch, mal klingt es arabisch, mal russisch. Dazwischen immer mal wieder arglose Touris… und ich warte insgeheim auf die Schlagzeile zu diesem Ort. Vielleicht verkehrten dort auch die Menschenhändler, die die GSG9 vor einigen Jahren nachts in dem Haus nebenan verhaftete. Bemerkt hatten wir es nicht, doch erkannten wir am nächsten Tag unseren Hauseingang im Filmeinspieler der Tagesschau.

Notes of Leaving…

„Polizei registriert mehr nächtliche Angriffe und Drohungen gegen Frauen“

RBB24.de, 26. Mai 2023

Polizeiangaben laut rbb24.de:

  • Im Jahr 2022 wurden 4210 Frauen Opfer von Körperverletzungen, Drohungen, Nötigung, Sexualdelikten und Raubüberfällen. Das sind nur die Straftaten, die zwischen 19:00 Uhr abends und 6:00 Uhr abends erfasst wurden.
  • Im ÖPNV – auch Bahnhöfe, Bushaltestellen – waren es 607 Straftaten; 2021 waren es noch 520
  • Die Polizei geht von einem Dunkelfeld aus
  • Die Polizei hält es für möglich, dass die steigenden Zahlen mit dem Zuzug vieler jungen Menschen zu tun hat, die abends und nachts mehr ausgehen. Möglich sei auch, dass mehr angezeigt wird. Denkbar sei auch, dass schlicht mehrAngriffe auf Frauen erfolgt seien (Ach…!?).

Im nächsten Jahr werden in der Statistik nicht auftauchen, meine zwei Erlebnisse am Ku´damm. Und das Erlebnis einer Wohnungsinteressentin bei uns in der Straße. Alles am helllichten Tag,

Zum einen wie mich ein Mitglied einer türkisch-arabischen (?) Jungsgruppe als „Hure“ beschimpfte – weil er gar nicht und ich nur zur Hälfte auf die Seite ausgewichen bin – so dass wir aneindergerempelt sind. Ich bin stehen geblieben, habe sie angeschaut und gelacht – sie blieben stehen und diskutierten. Letztlich gingen sie weiter – hätte auch anders ausgehen können.

Zum anderen, wie mir ein Russe (?) – der offensichtlich auch der Ansicht war, dass Frauen auf die Seite springen müssen, wenn er quer über den Ku ´damm schreitet – eine Plastikflasche auf den Kopf trommelte.

Eine Interessentin für unsere Wohnung erzählte mir, wie sie bei uns in der Geisbergstraße als „dreckige Asylantin“ und gleichfalls als „Hure“ beschimpft wurde – von einem ziemlich sicher deutschen Mann. Die Interessentin: alevitische Türkin („ich habe in der Türkei mit Erdogan keine Heimat in die ich zurückkehren kann, und hier weiß ich es nicht mehr“), Giffey-wählendes-CDU-Mitglied („eine Partei mit Merz wähle ich nicht“), seit 20 Jahren selbständig mit einem Reinigungsunternehmen, in dem „fast alle Nationen der Welt arbeiten“. Wir führten ein interessantes Gespräch über die Integrationspolitik („die sollen erst arbeiten und dann Deutschkurse parallel machen“). Sie sprach über ihre Mitarbeiter aus islamischen Länder, die nicht mit einer emanzipierten Frau als Chefin umgehen können. Die Interessentin, eine kleine Frau mit draller Figur, die sich gerne bunt kleidet (ich sehe sie jetzt manchmal vom Fenster aus in orange und pink auf der Straße leuchten) zeigte mir wie sie sich vor ihnen aufbaut: Arme in der Hüfte, Busen raus („Hast du ein Problem?“) – um sie mit ihren Reizen zu irritieren und so in ihre Schranken zu weisen. Das scheint zu funktionieren. Zumindest bei ihr.

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Specht is back

6:30 Uhr. TOK – TOK – TOK. Der gnadenlose Wecker ist zurück. Dann folgt über lange Zeit ein leiseres tok-tok-tok-tok-tok-tok. Er frühstückt wieder bei uns und gleich auch mit uns.

Der Baum ist ganz dicht grün geworden. sehen kann ich unseren hämmernden Freund darin leider nicht mehr.
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