Bushaltestelle Nollendorfplatz

In deren 1920ern Transvestitenlokal., dann lange unabhängiger Bioladen „Eldorado“ – die Biosupermarktkette jetzt, bewahrt zumindest den Namen.

„Raststätte Gnadenbrot“ war lange unser bevorzugter Ort nach einem nervigen Arbeitstag oder für einen allerletzten Absacker oder auch einfach nur so. Optisch klassische Berliner Kneipe treffen hier die unterschiedlichsten Menschen aufeinander.

Eigentlich sollten in Berlin ja Straßen nur noch nach Frauen benannt werden. Am Nollendorfplatz wurde mit vielen Diskussionen eine Ausnahme genmacht….

Und früher oder später in der Nacht treffen sich alle hier: die Ledertypen, die Gummifetischisten, die indischen Gorilla-Auslieferer, die türkischen Taxifahrer und alle, die es sonst so durch die Nacht treibt – vielleicht das Schönste in unserem Kiez.

Wir haben hier mitten in der schwulen Szene gewohnt, sie genossen. Bei manchen Straßenparties tief durchgeatmet und in eine andere Richtung geschaut. Auch als wir vor einiger Zeit mit Freundinnen im Park saßen und zwei Jungs – einer mit Hundemaske auf allen Vieren an einer Kette – sich im Park niederließen und ihren kleinen S/M-Ausflug offensichtlich genossen. Ein besorgter Familienvater mit russischem Akzent rief aufgeregt die Polizei – die sich wenig beeindruckt zeigte und weder rasend schnell noch mit Blaulicht anraste. Die Jungs hatten dann schon ausgespielt. Und vielleicht hat das Kind wegen der übertriebenen Aufregung des besorgten Familienvaters mehr Schaden erlitten als durch das Hundespiel der Jungs.

Inzwischen ist der kleine Park meist von Kleinfamilien, jungen Menschen und obdachlosen osteuropäischen Bauarbeitern belagert. Und ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich hier durch die Straßen schleiche um Regenbogenfahnen zu fotografieren – und dabei feststelle wie viele schon fehlen.

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Irgendwo, da in der Menge bin ich! Die Kusinen – die allerbeste lesbische Schlagercoverband der Welt! Die (damalige) Frontfrau eine echte Rampensau mit Wahnsinnsstimme – das jährliche Highlight des schwul-lesbischen Straßenfests! Und jedes Jahr eine endlose Sirtaki-Reihe von allem was die bunte Szene so hergibt – und natürlich auch Heteros!

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