… keines mehr? Oder erst recht!

Autor: admin (Seite 44 von 48)

Wärmepumpen und Bauzinsen

„Wärmepumpen: Hohe Preise, lange Wartezeiten“

Berliner Morgenpost, 15. Mai 2023

Und das Handelsblatt zum Thema:

„Regierungsberater empfehlen Verschiebung des Heizungsgesetzes“

HAndelsblatt, 15. Mai 2023

Mal sehn, was uns die Wärmepumpe kostet und wie lange wir auf sie warten müssen.

Und das Handelsblatt weiß von irgendeinem Experten dann auch noch, dass Baugeld derzeit mit 3,8 % günstig ist und sich ein Immobilienkauf auch wegen des großen Angebots anbietet. Deutsche Bundesanleihen seien wegen der Bankenkrise in den USA günstig geworden und damit auch die Bauzinsen. Wenn im Herbst die Bankenkrise in den USA vorbei ist, würden die Bundesanleihen und auch die Kreditzinsen steigen. Wenn es so einfach ist….

Aus der FAZ am Sonntag

Und die Küche gibt´s gratis dazu

Faz am Sonntag, 14.05.2023

Na, ja, bei Wohnungen in Neubau-Stadtvillen in Berlin-Weißensee… mich würde auch keine geschenkte Poggenpohl- oder Siematic-Küche nach Weißensee locken. Das mit den individuell gefühlten Immobilienwerten ist jaohnehin seltsam.

Ein Interessent für unsere Wohnung beklagte, dass ja kein Stellplatz für sein Wohnmobil mit dabei sei. Und das bei einem günstigeren Angebot in Reinickendorf der Fall sei. Der Verhandlungsansatz hat mich wenig beeindruckt, ja, dann muss er eben mit seinem Womo nach Reinickendorf ziehen.
Ein anderer argumentierte gleichermaßen mit Köpenick und „Neubau am Wasser“ – ja, wenn er nicht zentral wohnen möchte, ist ein Haus in Köpenick sicher schön. Der Haken war eher, dass er ins Zentrum wollte, seine Frau aber nicht. Vermutlich glaubte er, sie mit einem Schnäppchenpreis umstimmen zu können. Wie ich in den Verkaufsgesprächen überhaupt mit einigen ungeklärten Ehefragen konfrontiert wurde: zweites Kind – er: unbedingt, sie: keinesfalls – , er: vermieten, sie: selbst einziehen.

Insgesamt war deutlich zu erkennen, dass viele Interessenten dachten, wer jetzt verkaufen will, ist in finanzieller Not und nimmt das erstbeste Angebot mit den absurdesten Argumenten an. Das waren wir aber nicht. Wir hatten verschiedene Worst-Case-Szenarien durchgespielt, was wir für die Wohnung bekommen müssen, um mit unserem Hausprojekt weitermachen und es hoffentlich fertigstellen zu können. Und uns war auch klar: Wenn das Geld für das Haus nicht reicht, werden wir die Wohnung behalten und das Hausprojekt endgültig ad acta legen (müssen). Als ich das verinnerlicht hatte, konnte ich auch ganz anders verhandeln und die Schnäppchenjäger eiskalt abblitzen lassen. Die ewige Leier von gestiegenen Bauzinsen, wenig Nachfrage, weiter sinkenden Immobilienpreisen, Behauptungen zu Verkaufspreisen von anderen Wohnungen in der Straße, stoppte ich immer konsequenter. Sehr zugute kam mir dabei eine aktuelle Studie im Handelsblatt, die für unsere Gegend weiter steigende Immobilienpreise prognostizierte.

Notes of Leaving…

Sonntagmorgen 9:00 Uhr. Seit einer Stunde permanent dröhnender Hubschrauberüberflug. Heute Nacht auf dem Heimweg Absperrungen und ungewöhnlicher Stau. Dann kam mir eine rasende Kolonne von mindestens 10 Autos der Luxusklasse entgegen. Davor und dahinter Mannschaftswagen der Polizei, Notarzt usw. – vermutlich Selinsky. Was bin ich diese Staatsbesuche und auch Demos in meinem Alltag leid…

Die Statischen Berechnungen

So ungefähr soll unser Haus mal aussehen

Unser Statiker hat uns zeitgleich mit seiner Endrechnung ein ca. 5 cm dickes Paket mit Papierausdrucken geschickt (der Briefträger muss es mit aller Kraft in den Briefkasten gequetscht haben). Darin befinden sich alle statischen Berechnungen für unser Haus. Verstehen kann ich davon nichts, aber es ist schon interessant zu sehen, welche Arbeiten im Hintergrund laufen.

Die Nervensäge

Montag bis Freitag dröhnt es morgens und abends von der Straße aus einem scheppernden Lautsprecher: „Ole,ole, ole – we are the Champions“ in Endlosschleife. Es ist eine meiner ältesten Erinnerungen in Berlin. Dieser Mann fährt seit ich denken kann mit diversen Plakaten, Türkeifahne und „Musik“ bewaffnet durch Berlin. Er demonstriert für das Wahlrecht von Türken in Deutschland. Eine recht aussichtslose, absurde und für uns, die wir an seinem Hauptweg wohnen, recht nervige Daueraktion. Zumindest die Presse beschäftigt sich in regelmäßigen Abschnitten mit ihm, so z.B. https://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/die-ein-mann-dauerdemo-5187682.html .

Neuerdings mit Fahrradhelm

Notes of Leaving…

Bis vor kurzem „Internationale Schuhmode – Leiser“. Irgendwann vielleicht SportScheck. Jetzt Schlafplatz für Obdachlose… wie so viele Geschäftseingänge am Ku’damm.

Verschwunden ist die Frau, die in einem Radius von 2-3 Straßen um uns herum „wohnte“. Meist saß sie mit verfilzten Haaren und überfülltem Hackenporsche in Hauseingängen mit Treppen. Dort diskutierte sie lautstark mit Menschen, die nur für sie erkennbar waren. Einmal mischte sich ein Trupp Bauhelfer ein, stachelte sie immer weiter auf und lachte sehr wie sie immer mehr in verzweifelte Rage geriet. Ihr „Haut ab“ ignorierten sie wie auch meine Rufe vom Fenster. Letztlich rief ich die Polizei. Ein weiteres Mal rief ich die Polizei als ich nach Hause kam und sie gerade dabei war sich bei uns in der Einfahrt häuslich einzurichten. Mein Hinweis, dass sie hier nicht bleiben könne, drang nicht zu ihr durch. Irgendwann war sie samt ihrer ganzen Habe wieder verschwunden. In der Post-Corona-Zeit bin ich ihr nicht mehr begegnet. Wie auch nicht dem Verkäufer der Motz-Strassenzeitung, der immer in der Ansbacher am Seiteneingang des KaDeWe stand.

Notes of Leaving…

Selbst in Tagesschau.de hat es diese Nachricht geschafft:

Berliner Opferberatungsstelle registriert zunehmend Angriffe auf Quere Einrichtungen

Tagesschau.de, , 10.05.2023, rbb24.de, 10.05.2023,

Im schwulen Museum in der Lützowstrasse gab es im Februar 2022 einen Angriff mit Schusswaffen. Nachts wurde auf das Museum geschossen. Die Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug und ein Kunstwerk zerstört.

Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee erhielt massive Drohungen als sie Juli 2022 die Regenbogenfahne als Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen hisste. Im Artikel nicht erwähnt wurde, dass es sich dabei um die von Seyran Ates gegründete Moschee handelt. Sie selbst stand nach einem Attentat immer wieder unter Polizeischutz, gab ihre Anwaltszulassung vorübergehend zurück – ihre progressiven Vorstellungen vom Islam lösen wieder dieselben Aggressionen bei vermutlich denselben Männercliquen aus.

Es war ein schleichender Prozess, dass ich mich als Frau, als nicht „heteronormative“ Frau, in Berlin nicht mehr wohl und sicher fühlte. Mir immer öfter überlegte, ob ich Astrids Hand nehme oder sie auch mal besser loslasse. Beim Möbelschauen im Stilwerk sind wir schon vor einiger Zeit mit einer Verkäuferin ins Gespräch gekommen. Sie plagten ähnliche Gedanken und sie überlegt mit ihrer Partnerin zurück nach Münster zu gehen.

Unser schwuler Kiez ist nicht mehr wirklich schwul. Das jährliche Fetischevent an Ostern war kein Zeichen internationaler schwuler Präsenz in Berlin, sondern verlief fast unauffällig mit ein paar versprengten Ledertypen. Sicher auch noch die Nachwehen von Corona und den Affenpocken…

Und letztlich hat es auch der Wohnungsverkauf gezeigt: Als Interessenten hauptsächlich Familien und Hetero-Paare, nur ein schwules Paar aus der Nachbarschaft – das sich im Ergebnis leider unsere Wohnung nicht leisten konnte. Dann waren da noch Vater und Sohn aus Moskau, die mich zunächst ungläubig fragten, ob ich denn wirklich „the owner“ sei. Und dann im Hinblick auf „the area“ von einem Kauf Abstand nahmen. Ihnen war es hier wohl immer noch zu „queer“. An sich mögen die Russen ja die Gegend rund ums KaDeWe. Mit den Sanktionen hätte ich da ohnehin kein gutes Gefühl gehabt. Dann war da noch ein bekennendes AfD-Ehepaar, mit denen ich eine interessante inhaltliche Diskussion führte, auch wenn wir am Ende weder geschäftlich noch politisch zusammenkamen. Ich halte Alice Weidel nicht für die beste Politikerin aller Zeiten – das einzig Gute an Weidel ist, dass die AfD ihre Homophobie offiziell im Zaum halten muss, solange die Weidel dort ihren Job macht.

KaDeWe und Gedächtniskirche am Abend

Auf dem Heimweg vom Wittenbergplatz ein Blick Richtung Gedächtniskirche und am KaDeWe vorbei noch schnell fotografiert – so farbecht und scharf es mein Handy eben kann. Diese Momente des Heimwegs waren ein großes Geschenk und werde ich sehr vermissen.

Die Zwischenfinanzierung

Nochmal ein Telefonat mit der ING. Der Kaufpreis in Höhe der Zwischenfinanzierung wird von der ING geblockt. Das bedeutet, dass wir das Geld nur entsprechend der Baufortschritte abrufen können. Das ist ja soweit ok. Der Haken ist, dass wir keine Zinsen bekommen und damit die Inflation in keiner Weise durch Guthaben-Zinsen abfedern können. Wir müssen also schnell bauen.

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