Mir ist etwas die Lust am Schreiben verloren gegangen. Dafür lese ich seit sehr, sehr langem Mal wieder ein Buch. Tagebücher von Käthe Kollwitz. So wenig erbaulich wie unser Bau, doch es passt in die Zeit. Woher die deutsche Kriegsbegeisterung für den 1. Weltkrieg kam, erschließt sich mir weniger denn je.
Heute kommt die gelbe Treppe und Astrid verbringt den Tag mit dem schwerhörigen schwäbischen Schreiner, seinen Jungs und den Zimmermännern, die sich plötzlich gar nicht mehr von unserem Haus losreißen können. Hat es vielleicht damit zu tun, dass wir die „Abschlussrechnung“ zurückgewiesen haben… Er möchte sein Geld und deshalb endlich fertig werden. Das Rechnungsthema wird wohl in verschiedenen Beziehungen ein echtes Thema bleiben. Immerhin hat uns nun die „Heilige“ unseres Rohbauers unsere Bürgschaft zurückgeschickt – sie heißt wirklich Heilig. Mit der Bürgschaft bin ich gleich zur Post, damit wir es vielleicht schaffen, ab nächsten Monat schon mit der Tilgung beginnen zu können. Die fremde ING-Männerstimme am Telefon war wie meist sehr freundlich und meinte, das wird sehr knapp.
Der Rohbauer-Bauleiter hat uns nun entgegen seiner Ankündigung nicht nur ein Ergänzungs-, sondern auch ein Änderungsangebot geschickt. Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn wir schon ein pauschales Angebot zum Steine verlegen haben, sehe ich nicht, weshalb ich nun noch extra das Steine schneiden bezahlen soll. Und ein paar andere Dinge. Wir sortieren noch die rechtlichen Zusammenhänge. In vielerlei Hinsicht. Das Bauamt akzeptiert Astrid nicht als Bauleitung und ich hätte eigentlich große anwaltliche Lust, das vor Gericht durchzufechten. Sie bestehen auf einen technischen Ansprechpartner – dass wir Lüftung und Schneefang und manch anderes Technische den Handwerkern nahe gebracht haben, interessiert das Bauamt auch in Form der Bauamtsleiterin nicht.
Morgen kommt nun (wieder einmal der Fliesenleger). Ich hätte bei ihm wie beim Ex-Bauleiter auf mein Gefühl hören sollen… Am letzten „morgen“ des Fliesenlegers war er im Urlaub und ist nicht wie angekündigt über die Leiter ins OG geklettert. Eine Schnapsidee – aber er möchte ja „durcharbeiten“ und deshalb erst im OG weitermachen. Weitermachen – für mich sieht es nicht so aus als hätte er schon irgendwo angefangen😡.
Immerhin war der HLS-Mensch nun so gnädig, dem Rohbauer durchzugeben, welches Loch er wo im Technikraum braucht. Wenn unser Ex-Bauleiter auf den Rohbauer-Bauleiter gehört hätte, wäre das Loch schon mitgegossen worden. Jetzt kostet die nachträgliche Kernbohrung mit allem drum und dran um die 800.- EUR.
Und dann war da letzte Woche noch ein Ausflug in meine musikalische Vergangenheit. Ihre Synthesizer sind zum großen Teil echten Instrumenten – Geige, Gitarre und Cello – gewichen und es klingt fast noch besser als früher. Ihre Stimme hat etwas an Schärfe verloren (Altersmilde oder die Krebserkrankung?), doch ich kann ihrem wunderbaren Englisch noch immer unendlich zuhören. Nochmal 40 Jahre wird die Unendlichkeit aber eher nicht dauern…