Elke Heidenreich hat ein Buch darüber geschrieben. Literatur sei ihr in schwierigen Lebenslagen immer die wichtigste Stütze gewesen. Vermutlich war sie nie Bauherrin. Dazu finde ich keine Literatur, keine Lyrik und auch keine Lieder. Nichtmal bei der Knef, meiner psychotherapeutischen Hausapotheke. Sie zog lieber in fertige Häuser am Starnberger See oder ein umgebautes Puff in einer Ku‘damm-Seitenstraße.
Elke Heidenreich tingelt mit ihrem Buch durch die berüchtigten Kultursendungen im Fernsehen. Astrid ist von „Mein Traumhaus 2023“ auf HGTV zu „Gartenduell“ im ZDF und einiges anderes umgestiegen. Ich habe jeden Widerstand aufgegeben (außer bei der unsäglichen französisch-britischen Schloß-Serie). Mit der Anmeldung zu „MeinTraumhaus 2025“ wir es ja nun nichts. Vielleicht können wir kurzfristig bei „Rico – Retter der Baustelle“ oder „Mein (Alb)Traumhaus“ einspringen.
Mein Opa war so eine Art Freizeit-Bauleiter. Beim Bauträgerhaus meiner Eltern und den 70er Jahre Bunkern sämtlicher Brüder meiner Oma. Selbst gebaut hat der Gutmütige nie. Geträumt hat er immer, 45 Jahre lang jeden Samstag, von einem 6er im Lotto, damit er für sich+Kinder+Enkel ein großes Haus bauen kann – mit einer Wohnung und eigenem Eingang für alle. Keine 8 Jahre auf der Schule war er ein kluger Mann. Keine Ahnung wo er das Hausbauen gelernt hat und wie er zu seiner Arbeit beim städtischen Bauamt kam. Beamter („Faule Säcke“) wollte er dort aber keinesfalls jemals werden. Jetzt wäre er 94. Wir haben jetzt (wieder) dieselbe Haarfarbe: weiß. Ich kann es mir nicht mehr als von der Sonne ausgebleichtes blond schönreden.