Kapitel 2. Juli Zeh beschreibt wie ihre Hauptfigur zu dem Haus kam. Erst fixe Idee. Dann Folgerichtigkeit. Ein Zufluchtsort. So dachten wir auch. Zufluchtsort vor Corona & allen folgenden Epidemien. Und vor den ganzen Extremen der Großstadt, die nur in noch mehr Gewalt enden können. Doch ob das Haus aus Holz und mit großen Fenstern auch ein Zufluchtsort vor Putins Drohnen sein kann. Oder einem rechten oder muslimischen Mob.
Und wenn ich unser kleines Haus so auf dem Hang thronen sehe, kann ich wie Dora kaum glauben, dass es möglich ist, so etwas großes zu besitzen. Zumindest nicht, dass es tatsächlich uns gehört. Bauleiter & Elektriker haben vorgeschlagen, eine Beleuchtung für unser „schönes Haus“ in den Garten zu installieren. Da habe ich dann doch mal ein Veto eingelegt. Das Haus fällt schon bei Tag genug auf. Da kann es in der Nacht ruhig einfach verschwinden…
Nochmal Bilder vom freundlichen Nachbarn: Der Kran ist tatsächlich weg. Trotz oder wegen aller Widerstände stand er nun viel, viel länger als geplant. Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr.
Die Gewichte kommen weg.Der Kran knickt ein.Und ist weg.
Astrid allein auf der Baustelle. Allein mit Bauleiter und Elektriker.
Der Elektriker hat irgendeine Leitung 10cm zu weit links oder rechts gelegt, so dass er nun nicht direkt im Trockenbau rauskommt. Der Elektriker biete an ein Kästchen zu bauen um die Leitung, damit sie von dort in den Trockenbau laufen kann. Astrid möchte kein Kästchen. Der Trockenbau wird vergrößert.
Nachdem uns der Fensterbauer nun fast 1 Woche wegen der Muster für die Holzwände hinterhertelefoniert hat und der Zimmermann nicht erreichbar war, hat Astrid nun entschieden, dass die Fensterbretter das Holz der Fenster haben soll. Fand ich sowieso besser.
Der Zimmermann war unterdessen auf einer Messe und die Muster waren nun heute im Haus. Astrid gefallen sie gar nicht. Eigentlich waren sich Astrid und unsere Architektin immer einig: ganz hell, kaum Astlöcher. Ich kann das aus der Ferne nicht beurteilen. Es klingt jedenfalls nach viel neuer Arbeit, neuen Bemusterungen und neuen Entscheidungen…
Ich mache vor meiner Präventionsreha noch eine Woche Urlaub im Allgäu. Irgendwie muss mein Nacken doch zu besänftigen sein. Der Garten und die Betonwände warten. Das Hotel ist mit viel Holz und ich finde es recht angenehm. Irgendwie so wird es bei uns dann auch so sein. Das Zimmer hat eine extra Toilette und daneben das Bad mit zwei Waschbecken und ohne Toilette. So ähnlich wie es in unserer Einliegerwohnung geplant ist. Nur dass wir in der Gästetoilette auch ein Waschbecken haben und im Bad eine Badewanne. Ich habe mit dieser Aufteilung etwas gefremdelt, doch als Astrid noch eine Nacht hier war, hat es sich sehr bewährt. Und es war ja wie immer eine Kostenfrage.
Lese ich nun zum 2. Mal. Zur Vorbereitung auf das Landleben. Tauberfranken ist nicht Brandenburg, doch Reichsbürger-Hochburg oder Nazihochburg nimmt sich nicht viel. Im ersten Kapitel: der Garten. Der viel größer ist als gedacht. Zu groß. Die Berlinflüchtige beschließt ihn nur noch laut Grundbuch „Flurstück“ zu nennen – so wie ich dazu übergegangen bin, unseren Garten nur „landwirtschaftliche Nutzfläche“ zu nennen. In unserem Fall bringt das zudem einen erheblichen finanziellen Vorteil: Baden-Württemberg hat die Grundstückssteuer für unbebaute Grundstücke exorbitant erhöht. Das gilt aber nicht für landwirtschaftliche Flächen.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob und wie im Buch das Flurstück bezwungen wird. Und offen ist, wie es mit uns und unserem Flurstück endet…
Das Würzburger Stadttheater wurde erst zum Mainfranken-Theater und nun gar zu Söders Staatstheater. Die riesigen Kronleuchter sind weg, alles ist nun Glas, Stahl und Beton in schwarz-weiß-grau.
Die Tanzveranstaltung wurde schon lange, lange geplant wird betont und findet unter dem Schutz eines Polizeiautos und zweier Security-Menschen mit (vermutlich) Migrationshintergrund statt. Auch Söders Staatstheater macht Würzburg nicht zur Metropole. Ein älterer Mann steht mit Israelfähnchen im Foyer. Was würde ich über jemanden denken, der mit Deutschlandfahne ins Theater geht?
Neidisch bin ich auf den schönen Sichtbeton.
Auf unserem befinden sich nun auch schon die ersten Handwerker-Beschriftungen.
Heute haben wir in Metzingen meinen BEHR-Schrank abgeholt. Mal sehn ob wir ihn so hinbekommen, dass er wieder wie neu aussieht. In Wendlingen war der Laden so schick und teuer… ich glaube zum ersten Mal habe ich mich mit Astrid reingetraut, da ging ich schon auf die 30 zu. Und jetzt habe ich mein eigenes Teil aus den 1970ern. Bei Ebay behauptet jemand das Modell sei von Dieter Wäckerlin aus den 1960er Jahren. Konnte noch nichts dazu finden.
Wallie muss wieder als Transporter statt als Campervan umherfahren – die Arme!
Gestern haben wir unser Haus besucht. Trotz Samstag sind wir dort auf einen Trockenbau-Mitarbeiter gestoßen, der leider nur „spreche kein deutsch“ sagen konnte. Irgendwie etwas seltsam die Begegnung. Ich werde mal nachhaken, was es damit auf sich hat. Es soll niemand auf unserer Baustelle ausgebeutet werden. Schon gar nicht bei dem, was der Trockenbauer uns für die paar Wände in Rechnung stellen wird.
Wir haben endlich unsere Gartenbox zusammengebaut. Für meine HWS so schonend wie möglich. Auch die Schrankaktion heute. Solange ich nicht nach rechts oder link oder ober schauen muss, geht es einigermaßen.
Leider nicht fertig, da Teile fehlten… trotz österreichischer Wertarbeit.Die Fenster sind drin, aber das Dach noch immer nicht fertig.Ob die silberne Dachrinne wirklich hinter der Verkleidung verschwinden wird…Vielleicht eine klassische, günstige und zum Boden passende Alternative zum grünen Zisternendeckel.
Zwischen all dem nimmt unser Bauleiter nun Prä-Geburtsurlaub. Ob der Wasseranschluss beantragt ist, weiß ich weiterhin so wenig wie wer für Außengeländer zuständig ist. Die Taurus-Diskussion verschärft sich um einen russischen Leak. Lauterbach möchte nun (endlich) das Gesundheitssystem auf Krieg vorbereiten. Und die mir völlig unbekannte Sängerin Raye gewinnt reihenweise Britawards wie niemand vor ihr. E-Autos werden Schnäppchen, sie sind scheinbar dank Preiskämpfe für die Hälfte zu haben. Jetzt wo endlose Bahnstreiks drohen eine durchaus sinnvolle Investition. Zumindest wenn ich meinen Kopf wieder bewegen und Autofahren könnte… doch vielleicht warte ich einfach nur darauf, mich endlich auf unsere überdachte Terrasse setzen zu können. Wenn das Gerüst endlich weg und die Terrassensteine verlegt sind. Ich möchte endlich die Holzstapelhilfe aufbauen und Holz für unseren Kamin hacken&verräumen. Und meine Bücher&CDs in mein neues Regal räumen.
Unser freundlicher Nachbar schickt Bilder. Der LKW mit den Trockenmaterialien kam wohl schon als es noch dunkel war. Ausgeladen werden konnte erst als es hell wurde.
Und nachmittags kamen dann auch noch der Dachdecker & Zimmermann.
Gestern haben wir fast 2 Stunden mit dem Elektriker damit verbracht die richtige Lage der Schalter und Steckdosen zu besprechen. Und die Einliegerwohnung mussten wir sogar noch vertagen…
Der HLS-Mensch war fleissig. Hier soll mal die Spülmaschine stehen.Die Technik für die Fußbodenheizung in Astrids KinderzimmerDie Technik von Astrids Zimmer in den Technikraum.Meine BadewanneUnser Klo und unsere BadewanneDie zwei Dachfenster in unserem Schlafzimmer. Astrid ist nicht glücklich damit. Wegen der Statik ging es nicht anders. Und ein großes wäre wohl auch unbezahlbar gewesen. Mir aber letztlich auch lieber.Wenn der Kaminbauer nächste Woche kommt, muss er sich erstmal durchwühlen.