… habe ich erstmal, dass unsere Architektin sich beruflich verändert. Und auch zurück in ihre Heimat möchte. Mit anderen Worten: Sie verlässt uns und lässt uns mit unserem Haus, das noch nicht wirklich auf eigenen Beinen stehen kann, allein zurück. Ja, wir haben einigegleichermaßen engagierte Mitbauende, doch niemand kennt unser Haus so gut wie sie. Auf jede verzweifelte Nachfrage sofort eine fundierte Antwort. Sehr wahrscheinlich kennt sie unser Haus besser, als wir es je kennenlernen werden.
Und uns selbst vermutlich auch. Sie hat uns souverän und mit straffer Hand durch den ganzen Prozess geführt. Das war bei Bauherrinnen mit teurem Geschmack und sehr durchschnittlichem Budget sicher nicht immer einfach…. Wie oft hat sie wohl mit gleichbleibender freundlicher Ruhe zu Astrids Ideen gesagt, „das wird aber teuer“ oder „das würde deutlich teurer werden“. Alle Diskussionen zu Formen, Farben und Marken waren damit in der Regel sofort beendet.
Monat: November 2023 (Seite 1 von 4)
Leider, leider hatten die Klosterbäckerei und – metzgerei heute am Mittwoch nachmittags geschlossen. So konnten wir unseren Besuch in der Klosterschmiede nicht mit einem Lebensmitteleinkauf verbinden.
Der Termin war sehr, sehr angenehm. Der Schmied hat so viele Fragen gestellt, dass wir sogar unsere Architektin anrufen mussten. Ein durch und durch konstruktiver Termin. Er wird innerhalb von 2 Wochen ein Angebot erstellen. Das klingt auch sehr gut. Und sie würden uns sogar ein Klosterlogo in die Treppe brennen. Treppe als Kunstwerk. Sakrales Werk. Hoffentlich ist das Angebot im Rahmen, bezahlbar…
Trotz Wind und Wetter wagen wir es. Heute habe ich die Einladungen für einen kleinen Umtrunk verschickt. Am Nikolaustag will unser Zimmermann das Holzhaus aufbauen. Am 7.12. soll Richtfest mit Baum und Spruch des Zimmermanns sein. Hoffentlich sind uns alle Wettergöttinnen wohlgesonnen.
Die Nordseite funktioniert nun doch nicht. Der Solarmensch schickt diverse Infos, die ich nicht verstehe. Er kann die Nordseite nicht mit seiner Berufsehre vereinbaren oder so ähnlich. Ja, er schaut nochmal nach hübscheren Modellen und schickt ein Angebot. Mir geht gerade alles zu langsam. Ich möchte im Juni einziehen.
Unser Bauleiter ist wohl schon länger nervös, ob die Maria unsere Bauaktivitäten aushält und dokumentiert eifrig. Soweit ich es verstanden habe, sind die nun anstehenden Erdarbeiten für sie besonders gefährlich. Wir sollen beim Heimatverein nachhaken, was die Renovierung macht. Astrid fragt bei der Gemeinde nach den Kontaktdaten des Heimatvereins, schreibt ihn an. Wir bieten an, 1000.- EUR zu spenden, wenn es jetzt gemacht wird. Die Antwort kommt recht schnell. Ja, sie willten ja schon anfangen, aber sie hätten ja kein Geld und der Dachdecker wäre erkrankt ( wobei ich nie verstanden habe, weshalb sie mit dem Dach anfangen), das mit der Soende wäre ja schön und wir könnten auch in den Verein eintreten (auf meine Beitrittserklärung erfolgte bisher keine Reaktion…). Jedenfalls bräuchten sie von unserem Rohbauer nur den Bagger. Astrid gibt die Kontaktdaten unseres Rohbauers an den Heimatverein weiter und warnt den Rohbauer vor. Ich glaube nicht, dass das was wird…
Der vielbeschäftigte fränkische Kunstschmied hat auch auf 2 Nachfragen unseres Bauleiters kein Angebot für eine Treppe abgegeben. Noch nicht mal reagiert. Das nervt. Kostet auch unsere Zeit. Morgen fahren wir in die Klosterschmiede nach Münsterschwarzach. Und haben noch 2 weitere Kontakte aufgetan. Und unser Bauleiter meint nun, sein völlig unzuverlässiger Schmied, wäre gar nicht sooo unzuverlässig und er könne ihn handlen. Ich stelle mich innerlich darauf ein, die nächsten Jahre auf einer Notleiter in den oberen Stock zu klettern.
Letzte Woche schon habe ich mit unserem Bauleiter und der HLS-Firma wegen der Wärmepumpe telefoniert. Beide sagen, sie wRten auf Reaktion des anderen. Bauleiter findet beide Wärmepumpen, die im Raum stehen nicht überzeugend. Er wäre für eine Firma aus dem Schwarzwald. Er nennt sie Mercedes, der HLS-Mensch Ferrari. Ich bitte den HLS-Mensch nun konkrete Zahlen zu den Angeboten zu nennen. Mit teurer und günstiger habe ich keine brauchbare Entscheidungsgrundlage. Die Antwort perMailheute ist, dass Wolff 10.000.- EUR teurer ist als Remaha. Ich versuche zu recherchieren. Remaha ist eine holländische Firma, Wenn die Niederländer mit Rechtspopulisten aus der EU austreten, könnte das ein Problem werden. Sonst kann ich nichts finden, das gegen die Firma spricht. Angeblich sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders für 1-2-Familienhäuser geeignet. Mit besonderem Leisemodus. Letztlich sind schon die 10,000.- EUR ein Argument. Ich habe heute die erste schlaflose Nacht in der ich mich frage, ob und wann wir das alles bezahlen können. Das Geld aus Wohnungsverkauf reicht für alle Mehrkosten, aber eigentlich sollte ein Teil davon schon den Kredit abbezahlen. Doch im Grunde bin ich überzeugt, dass Klimakatastrophen und Kriege uns vor ganz andere Probleme stellen wird als die Rückzahlung eines Kredits.Und jeder Tag, den wirbis dahin in dem Haus verbringen können, ist es mir wert.
Das Wärmepumpen-Angebot liegt nun bei unserem Energieberater. Letztlich muss er entscheiden, damit wir die KfW-Förderung nicht riskieren.
Unser Bauleiter ist im Urlaub. Heute war auch für uns mal ein baufreier Tag. Keine Anrufe. Keine Nachrichten. Keine Fragen. Keine Entscheidungen.
Es ist kalt. Nass. (Schnee-)Regen. Hoffentlich ist mit dem Beton alles gut. Vielleicht ist auch schon alles betoniert jetzt.
Für die Rückfahrt haben wir uns ein Auto gemietet. Abholung direkt am Alex. Das unfreiwillige Upgrade führte uns zu einem großen schwarzen VW – mehr Computer als Auto. Und dann noch Automatik. Nachdem wir verschiedene Knöpfe gedrückt haben und das Auto nicht losfuhr, ging Astrid zurück zum Service um das Upgrade wieder downzugraden. Sie kam zurück mit einem freundlichen jungen Mann mit Migrationshintergrund. Ja, er müsse das Auto öfters erklären, das sei völlig ok. Auch Automatik seien ja nicht alle gewohnt, er persönlich fände es besonders in der Stadt in seinem kleinen Smart bequem. Ja, mit richtigem Gefühl fürs Autofahren habe es nicht zu tun, aber für die Stadt im Stop-and-go perfekt. Letztlich schwärmte er uns von dem großen schwarzen VW mit Automatikschaltung so vor, dass Astrid mit ihm eine Probefahrt durch das Parkhaus machte – und Astrid war überzeugt. Er bot noch an das Auto durch das enge Parkhaus nach Draußen zu fahren. Zum Aussteigen machte er die Warnblinkanlage an und war weg. Astrid fuhr los und irgendwo im Baustellengewirr hielten wir nochmal an. Wir hatten vermutlich zwischenzeitlich nochmals alle Knöpfe bewegt – bis auf den für die Warnblinkanlage… Im Stehen ein Treffer. Endlich war sie sie aus.
Jetzt zum Maybachufer. Dort natürlich Markt. Kein Durchkommen. Noch ein Stück den Kotbusser Damm hoch. Zum Glück hat Astrid gleich eine Vollkaskoversicherung für das Upgrade-Auto abgeschlossen…
Schon die Anbahnung des Fliesenkaufes über Kleinanzeigen gestaltete sich sehr zäh. Rosa Cinca, nicht mehr erhältlich. Ich hatte es schon mehrfach abgeschrieben. Die Verkäuferin mit Freund kam zu spät, mir war kalt. Sie tippte die unentwegt auf ihr Handy ein. Begrüßte uns kaum. Sie wohnen hier nicht mehr, müssen noch Freunde suchen, wegen des Kellerschlüssels. Mir ist saukalt. Der Freund macht Smalltalk. Er ist aus Stuttgart, eigentlich Grieche. Seine Freundin Spanierin. Ja, wir gehen aus Berlin weg. Irgendwann geht er in den Keller kommt mit zwei Fliesenpaketen zurück, und nochmal. Währenddessen zeigt sie uns ihr Handy. In den Paketen seien viel mehr Fliesen in qm als sie dachte, deshalb will sie nun 280.- EUR statt 90.- EUR. Für die 3 Kartons. Sie rechnet weiter wild auf ihrem Handy. Ich verstehe nichts. Bin genervt. Seit 4 Wochen hat sie Zeit das zu klären. Nach weiterem Rechnen kommt sie auf 180.- EUR. Ganz können wir das alles nicht nachvollziehen. Ich versuche anhand der Kartons zu berechnen wir viele Platten wir brauchen. Werde immer genervter. Ich schlage vor, dass wir alles für 150.- EUR nehmen. Sie wiederholt zum x-ten Mal, dass sie 60.- EUR für den qm bezahlt habe. Ja, irgendwann früher… Sie fühlt sich völlig im Recht. Zeigt ihre Anzeige auf der 3 Kartons für 90 EUR abgebildet sind… Auch dort finden sich irgendwelche Berechnungen, die sie nun falsch nennt. Widerwillig lenkt sie in mein 150.- EUR-Angebot ein. Ihr Freund sagt, du musst das nicht machen. Sie fängt wieder von vorne an. Astrid wird nun auch ungeduldig. Sie nimmt dann die zwei geschlossenen Pakete für 120.- EUR. Die Verkäuferin und ihr Freund meinen sie können das angebrochene Paket besser an Handwerker verkaufen – in den letzten Wochen waren wir allerdings die einzigen Interessentinnen… Wir fahren weiter zur nächsten Fliesenaktion gen Osten. Einmal quer durch die Stadt und raus ins Umland im großen schwarzen Auto.
Im Industriegebiet erwartet uns ein freundlich entspannter Ossi mit kantigem Haarschnitt. Bezahlt haben wir schon vorab. Keine Diskussionen. Er zeigt auf eine Palette mit Kartons. Die Kartons sind teilweise etwas verratzt. Er hat noch ein paar Kartons dazugelegt, die richtig in den Regen gekommen sind und Reste enthalten. Nehmen wir auch mit. Er würde sie sonst wegwerfen. Er hilft beim Einladen. Wünscht gute Fahrt. So unkompliziert kann Einkaufen sein.
„….Aus gegebenen Anlass bzw. genauer gesagt, aufgrund einer aktuellen Havarie in unserem Haus (Dachausbau => Wassereinbruch => Deckeneinsturz => Polizei/Feuerwehr => Bauaufsicht => Sperre unserer Wohnung => Auszug => Suche nach neuer Wohnung) haben wir uns gefragt, ob Ihre Wohnung schon verkauft ist oder ggf. noch zur weiteren Untervermietung frei bzw. nutzbar wäre ?“
Ich erinnere mich sehr gut an die japanische Klassik-Sängerin und den preußischen Beamten von denen ich heute diese Mail erhielt. Es war schon als sie bei mir die Wohnung anschauten recht absehbar, dass ihr Haus entmietet und in Eigentumswohnungen umgewandelt werden wird. Jetzt wohl auf die harte Tour. Sie kamen damals nicht in die Gänge, besonders er. Hat noch wegen Ratenkauf mit mir zu verhandeln versucht. An sich hätte ich gerne an sie verkauft. Sie haben sich aber einfach nicht mehr gemeldet.