… Hauptsache Italien – oder so ähnlich. In diesem Fall Hauptsache Niederlande. Wir fahren nach Rotterdam bzw. Den Hag.
… keines mehr? Oder erst recht!
… Hauptsache Italien – oder so ähnlich. In diesem Fall Hauptsache Niederlande. Wir fahren nach Rotterdam bzw. Den Hag.
Pistorius:
„Wir müssen kriegstüchtig werden“
30.10.2023, ZEIT.de
Ob dem Heizungsgesetz nun das Bunkergesetz folgt… vielleicht haben wir Glück und unsere Speisekammer reicht schon aus. Ich habe ohnehin nicht die Absicht in einen Bunker zu gehen. Ich möchte das Danach nicht erleben. Meine Oma hat mir mal eine kleine schwarze Tablette in einem Amulett gezeigt. Sie hätte sie genommen, im Krieg, im Fall des Falles und auch sonst, jetzt, also damals, werde sie selbst entscheiden. Doch auch sie ist am Leben gehangen. Der letzte Schlaganfall kam schneller als sie selbst entschieden hat. Wo die kleine schwarze Tablette jetzt wohl ist?
Die richtige Bezeichnung wäre wohl Kunstschmied. Astrid rief ihn an, ob wir kurzfristig vorbeikommen könnten, da wir noch was anderes in Dettelbach zu erledigen hätten. Ja, nicht gleich, aber in zwei Stunden. Als wir ankamen staubsaugte er noch unter der Metalltreppe. Er gab uns Zeichen draußen zu warten. Und saugte in aller Ruhe weiter.
Das Gespräch begann dann etwas widerwillig, klassisch fränkisch-freundlich. Langsam taute er auf. Vielleicht als ich mein Unverständnis zu den silbrig-glänzenden Schrauben an meinem Rohstahl-Eiermann-Schreibtisch äußerte. Nein, bei ihm und natürlich auch bei unserer Treppe gäbe es sowas natürlich nicht. Und er habe schon Schrauben für eine Kundin extra „eingefärbt“. Er fragte noch, wie weit der Rohbau sei und erzählte, was er so alles erlebt hatte, weil er zu spät einbezogen wurde. Er wird ein Angebot schicken – hoffentlich wirklich.
Als meine Mutter ihre Brotbackphase hatte, bin ich oft mit ihr zum „Holzbündeln“ gegangen. Lange habe ich nun nach dem alten Werkzeug dafür gesucht und es endlich gefunden. Die Schwierigkeit lang ganz besonders darin, erstmal den richtigen Namen herauszufinden. Ich freue mich schon auf den ersten Einsatz – Äste haben wir schon jetzt genug. Und wenn wir erst mit der Baumfällaktion beginnen bzw. fortführen. Und ich kann es kaum erwarten die Bündel dann in unseren Kamin oder die Feuerschale zu werfen.
Für die komplizierte Zisternenkonstruktion haben wir nun einen Trog gefunden. „Zu Verschenken“ bei Kleinanzeigen. Die freundlichen Schenker haben sogar geholfen das bleischwere Teil ins Auto zu tragen, eigentlich haben wir nur assistiert. Die schönen alten Sandsteintröge müssten wir definitiv transportieren lassen. Das war jetzt die Low-Budget-Lösung.
Den Trog haben wir dann gleich an der Baustelle abgeliefert. Wie abgesprochen – nur die freundlichen Rohbauer-Handwerker vor Ort waren nicht informiert – nahmen das Teil aber trotzdem in Empfang.
Und in alledem hat unsere Einliegerwohnung ein Dach bekommen.
Wir haben uns mit dem Zimmermann auf der Baustelle getroffen um die Rollläden zu besprechen. Der Zimmermann ist für die zwei Dachfenster zuständig, der Fensterbauer für alle anderen Fenster.
Herausgestellt hat sich nun, dass wir die Dachfenster nicht von Velox, sondern von Roto bekommen (nicht ideal, aber ich würde es hinnehmen um weitere Konflikte zu vermeiden). Allerdings zeigt uns der Zimmermann auch eher zufällig die Dachfarbe, die silbrig, blechern sein soll. Also Nachfrage bei Bauleiter und Architektin. Im Ergebnis schickt der Bauleiter nun eine Mail an den Zimmermann mit dem Hinweis, dass die Bauherrinnen alles genau so wie in der Bemusterung wollen. Ich verzweifle im Moment etwas. Wenn wir doch ein Haus mehr als ein Jahr lang mit Architektin planen, es jede Menge Unterlagen zur Bemusterung gibt, weshalb baut dann ein Handwerker frei nach eigenem Gutdünken oder wie er es eben immer so macht… ich möchte nicht die zickige, kniefieselige Bauherrin sein, doch bin ich auf dem besten Weg dahin.
Wenn mich meine hartnäckige Angst vor Einbrüchen nicht zu den Nachverhandlungen wegen der Rollläden gedrängt hätte, hätten wir jetzt womöglich trotz sorgfältiger Bemusterung mit geduldiger Architektin ein banales, silbernes Blechdach, das aussieht wie die Notlösung eines alten Geräteschuppens.
Letzte Woche schon ließ der Rohbauer anfragen, ob wir die Verlängerung der Straßensperre selbst beantragen. Astrid sagte spontan zu. Auch wenn die Begründung, sie hätte sich ja so mit dem Landratsamt gestritten etwas befremdlich war. Und schon kurz danach schaltete sich unser juristischer Verstand ein. Eine Verlängerung für etwas beantragen, das ursprünglich der Rohbauer beantragt hatte? Eine Verlängerung für etwas, wofür wir weder den Antrag noch die Entscheidung haben? Und warum erfahren wir erst eine Woche vor Ablauf der Genehmigung, dass eine Verlängerung notwendig ist bzw. warum ist sie da noch noch nicht beantragt? Das wird knapp… Astrid schreibt an Rohbauer und Bauleiter, dass wir das nicht übernehmen können, sondern der Rohbauer wieder machen muss. Es ist ja sein Antrag – leider…
Heute (27.10) pünktlich zur ersten Tasse Kaffee kam die Nachricht des Bauleiters. Der Rohbauer hat ein Angebot geschickt für die Beantragung der Verlängerung der Strassensperre:
In der begleitenden Mail verweist er darauf, dass es sich um Sonderaufgaben handelt, die er nach VOB extra abrechnen kann. „VOB“ wird mein Unwort des Jahres.
Astrid ruft beim Landratsamt an. Die weibliche Stimme erinnert sich sofort… „das hat doch bei Ihnen der Eckert beantragt. Dann muss er auch die Verlängerung beantragen.“ Ob schon was eingegangen ist, kann sie uns nicht sagen (wir sind ja nicht der Antragsteller…). So schnell geht das nicht, es müssen ja wieder verschiedene Stellen gehört werden… na, Bravo! Die Genehmigung läuft am 1.11. aus….
Wir schreiben beim zweiten „Urlaubs-Guten-Morgen-Kaffee“ zurück: „Heutige Nachfrage beim LRA… Antragsteller muss auch Verlängerung beantragen.“ Und so weiter. Rechtlicher Schlagabtausch. VOB gegen Leistungsverzeichnis. Baustelleneinrichtung gegen Sonderleistung. Mann gegen Frau? Ich brauche eine Magentablette.
Zu dem Wenigen, an das ich mich aus meinem Jurastudium erinnere, gehört, dass früher zum Straftatbestand des Diebstahls auch eine Beleidigung gehörte. Wer klaute, beleidigte früher gleich mit. Der Rohbauer beklaut uns nicht, aber ich fühle mich betrogen, reingelegt, verarscht und vielleicht hauptsächlich beleidigt. Der Rohbauer möchte für eine Leistung beauftragt werden, die bereits erbracht wurde. Er verlangt nachträglich ein Honorar, das nicht vorab abgesprochen wurde, das in einer anderen bezahlten Leistung enthalten ist. Und das alles ein paar Tage bevor die Genehmigung ausläuft. Und das nachdem er bereits zuvor versucht hat, für den von ihm vermasselten Antrag 2000.- € netto (!) Schadensersatz zu verlangen. Und dann immer mit dem pauschalen Verweis auf die VOB mit ihren mehreren 100 Seiten. Das bloße Nennen eines Gesetzbuches mag juristische Laien einschüchtern. Als Juristin fühle ich mich damit und insgesamt beleidigt. Und das Verhalten des Rohbauers scheint mir unlauter. Mir geht jedes Vertrauen verloren. Da fehlt mir der Raum für einen Kompromiss. Auch wenn ich überhaupt kein Interesse an dieser Konfrontation habe. Da helfen auch nicht die christlichen Kalender, die nun mit der Post kamen.
Ich bin stinksauer. Vor allem weil das auch unseren Urlaub überschatten wird.
Anruf der Briefkastenfrau bei Astrid. Den von uns konfigurierten Briefkasten gibt es nicht mehr. Sie hat Alternativen erstellt. Ja, wir kommen nochmal vorbei. So sind wir nun wieder einmal in dem kleinen Lädchen ums Eck, bei dem ich mich bisher immer wunderte wie es überhaupt existieren kann und nun lernen wir es als Briefkastenfachgeschäft kennen.
Die Chefin ist nicht da. Nur ein älterer, kahlköpfiger Mann in Arbeitslatzhose. Er sei ja nur der Angestellte und gehe ohnehin bald in Rente. Er habe sich schon einen Anschiss geholt wegen uns. Er hat seiner Chefin schon gesagt, dass wir ihre neuen Briefkastenkonfigurationen sicher nicht wollen. Wer einen tiefen, langen Briefkasten bestellt, möchte keinen hohen mit Falltür. Wo er recht hat…. Unsere ursprüngliche Konfiguration gibt es noch – nur nicht mehr mit Schlüsselsystem in Kombination mit dem Hausschlüssel. Also doch extra Schlüssel für Briefkasten und Haus. Alle Überlegungen zu komplexen Schlüsselkombinationen werden nun wieder obsolet. Aber Hauptsache der Briefkasten passt nachher in das vorgesehene Loch in der Betonwand…
Heute sollte unsere Bodenplatte bzw. das Dach der Einliegerwohnung betoniert werden. Es hat aber mehr oder weniger den ganzen Tag geregnet. Mal sehn, ob das geklappt hat, morgen fahren wir ja hin. Zuvor holen wir noch einen Trog aus Beton und fahren beim Saunabauer vorbei. Urlaub vor dem Urlaub. Hoffe mein Rücken spielt mit.
© 2025 Wer jetzt kein Haus hat, baut…
Theme von Anders Norén — Hoch ↑