… keines mehr? Oder erst recht!

Monat: Mai 2023 (Seite 4 von 8)

Notes of Leaving…

„Website wird angepasst – Berliner Verwaltung verzichtet künftig laut Wegner auf Gendersprache“

Rbb24.de, 21. Mai 2023

…auch um es Zuwanderern nicht unnötig schwer zu machen, lautet die Begründung. Ich traue den „Zuwanderern“ und besonders den Zuwanderinnen durchaus zu, eine gendergerechte Sprache zu lernen – sie sind ja auch nicht blöder als wir. Wo bleibt der Protest, der Migrations- und Asylverbände gegen diese diskriminierende Äußerung?
Und der der Feministinnen und Feministen? Die einen lassen die Frauen bei der Sprache hinunterfallen und die anderen verstecken sie komplett hinter Schleiern – eine win- win-Situation…

In den RBB-Online-Kommentaren erhält Wegner so viel plumpes Lob wie das alte R2G ideologischen Hass. Da klappt es bei der CDU auch bald mit der AfD!

Unser schwuler Kiez – die Reste

Bushaltestelle Nollendorfplatz

In deren 1920ern Transvestitenlokal., dann lange unabhängiger Bioladen „Eldorado“ – die Biosupermarktkette jetzt, bewahrt zumindest den Namen.

„Raststätte Gnadenbrot“ war lange unser bevorzugter Ort nach einem nervigen Arbeitstag oder für einen allerletzten Absacker oder auch einfach nur so. Optisch klassische Berliner Kneipe treffen hier die unterschiedlichsten Menschen aufeinander.

Eigentlich sollten in Berlin ja Straßen nur noch nach Frauen benannt werden. Am Nollendorfplatz wurde mit vielen Diskussionen eine Ausnahme genmacht….

Und früher oder später in der Nacht treffen sich alle hier: die Ledertypen, die Gummifetischisten, die indischen Gorilla-Auslieferer, die türkischen Taxifahrer und alle, die es sonst so durch die Nacht treibt – vielleicht das Schönste in unserem Kiez.

Wir haben hier mitten in der schwulen Szene gewohnt, sie genossen. Bei manchen Straßenparties tief durchgeatmet und in eine andere Richtung geschaut. Auch als wir vor einiger Zeit mit Freundinnen im Park saßen und zwei Jungs – einer mit Hundemaske auf allen Vieren an einer Kette – sich im Park niederließen und ihren kleinen S/M-Ausflug offensichtlich genossen. Ein besorgter Familienvater mit russischem Akzent rief aufgeregt die Polizei – die sich wenig beeindruckt zeigte und weder rasend schnell noch mit Blaulicht anraste. Die Jungs hatten dann schon ausgespielt. Und vielleicht hat das Kind wegen der übertriebenen Aufregung des besorgten Familienvaters mehr Schaden erlitten als durch das Hundespiel der Jungs.

Inzwischen ist der kleine Park meist von Kleinfamilien, jungen Menschen und obdachlosen osteuropäischen Bauarbeitern belagert. Und ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich hier durch die Straßen schleiche um Regenbogenfahnen zu fotografieren – und dabei feststelle wie viele schon fehlen.

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Irgendwo, da in der Menge bin ich! Die Kusinen – die allerbeste lesbische Schlagercoverband der Welt! Die (damalige) Frontfrau eine echte Rampensau mit Wahnsinnsstimme – das jährliche Highlight des schwul-lesbischen Straßenfests! Und jedes Jahr eine endlose Sirtaki-Reihe von allem was die bunte Szene so hergibt – und natürlich auch Heteros!

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Immer weniger Baugenehmigungen

Einbruch um 30% – Stärkster Rückgang bei Baugenehmigungen seit 2006

Tagesschau.de, 17. Mai 2023

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern lag der Einbruch bei über 50%. Und diese Zahlen beziehen sich erst auf März.
Wir hatten Glück: wir haben gerade noch die günstige Zinsen bekommen und konnten unsere Wohnung noch zu einem ordentlichen Preis verkaufen. Das Risiko der Baukosten bleibt für uns dennoch. Auch wenn wir darauf hoffen, dass der sinkenden Nachfrage die Preise folgen. Es geht nicht um Preisdumping, aber um angemessene Preise für ordentliche Leistungen.

Girlstown

Gerne hätte ich nach Jahren mal wieder und zum Abschied einen Ausflug in die Szene gemacht… die Girlstown Party war früher im Kino International. Als wir das erste Mal dort waren, war ich ganz schön beeindruckt von der schicken DDR-Location und auch den attraktiven, interessanten Frauen – keine Herren-Karohemden und nicht jede Zweite in Outdoorschuhen.

Nun ist Girlstown vom schicken Mitte in eine versiffte Techno-Location in Kreuzberg gezogen. Da zieht es mich so gar nicht hin. Auch wenn es eine der letzten verbliebenen Parties für uns ist…

Statt Parties gibt es in Berlin nun einen Lesbenfriedhof, der mir erst jetzt untergekommen ist – oder ich habe es sofort wieder verdrängt. Da wünsche ich mir nun wirklich das ewige Leben!

Am Ende etwas anzüglich, doch abgesehen davon treffend:

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Für einen Friedhof der Liebe…

Notes of Leaving…

Im Sommer gießen die beiden für die Gärten zuständigen Nachbarn oft stundenlang um die Wette. Besonders gerne auch, wenn Regen angesagt ist und es schon tröpfelt. Die Blumenbeete, die ans Nebenhaus angrenzen, vor einigen Jahren sogar so stark, dass die Nachbarn feuchte Keller bekamen.

Heute ist wieder so ein Tag. Es zischt und sprüht von allen Seiten – vor dem Haus und im Hinterhof. Ich mache die Fenster zu, damit ich mich nicht ununterbrochen über diese Wasserverschwendung aufrege.
Jede Einmischung in die Gartenpflege ist unerwünscht und wird mit tuntigem Gezicke quittiert. „Die Hortensien sind so schön und brauchen halt viel Wasser.“ Der Hinweis auf Alternativen zwecklos. „Dann sollen es halt andere machen.“ Ich hatte mich schon angeboten zu unterstützen und mir eine Abfuhr geholt. Und zu allem Überfluss folgen dann noch regelmäßig endlose Diskussionen auf der Eigentümerversammlung.

Und während auf unserem Grundstück auch die Wege großzügig mit Wasser versorgt werden, vertrocknen direkt vor uns am Straßenrand zwei Bäume aus. Viele Anwohner gießen „ihre“ Bäume am Straßenrand mit Gießkannen oder kaufen Wasserspender. Das Land Berlin bittet die Menschen sogar darum. Doch als Astrid letzten Sommer den Gartenschlauch nahm, um mal die zwei Bäume am Straßenrand zu gießen, kam sofort der Nachbar angerannt und beklagte die unnötige Wasserverschwendung…

Immer wieder pflückt jemand irgendein (Un-)Kraut aus dem Garten
Was auch immer hier wächst…. es wird reichlich gegossen…

Kitsch as Kitsch can…

Von so vielen besungen und geteilt… das Heimweh nach dem Kurfürstendamm… meines gilt dem der 2000er Jahre.

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Des Pudels Kern

Heute traf ich im Hausflur den Miteigentümer aus dem Erdgeschoss – mit seinem schwarzen Pudel, der mit dreifach verstärkten Hundegurt immer etwas wie ein Möchtegern-Kampfhund wirkt. Er Münchner, sein Partner Schweizer. Beide meist in schwarzem Leder. Auf den Eigentümerversammlungen gab es früher immer wieder Diskussionen wegen der Folterkammer, die sie für ihre Sessions mit einem Durchbruch durch den Wohnungsboden im Keller eingerichtet hatten.
Ja, die Gegend hat sich verändert. Die schwule Szene löst sich allmählich auf. Dafür nimmt die Kriminalität rapide zu (sagt er, der sich vor vielen Jahren nicht an den Junkies im Hinterhof gestört hat). Ja, die Hausgemeinschaft hat sich verändert. Das schwule Paar aus dem Nachbarhaus führt sich auf als gehöre ihnen alles allein.
Der Münchner und der Schweizer werden auch verkaufen, in 2-3 Jahren (die Folterkammer ist bestimmt ein USP). Auch er sagt, Berlin ist nicht mehr, was es mal war.

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